Dienstag, 5. September 2006

Mondlicht, kühl und grau und brennend.

Ich trete in die Dunkelheit.
Der Lichtschein eines kleines Feuers, nicht mehr als zwei, drei Äste, über die einige kleine, sich fast aufgezehrte Flammen zucken, bleibt hinter mir zurück. Die Nacht ist kühl, der Mond ist voll, aber von Wolken verdeckt, sodass nur ein schmaler Rand zwischen den Wolken leuchtet und sie schwach zum Glühen bringt.
Ich höre Musik, verschwindend, dann wieder zart vom Wind herbeigetragen, Dire Straits glaube ich. Ich lausche etwas, dann gehe ich mit vorsichtigen Schritten weiter, lasse die letzte Wärme endgültig zurück und verschmelze mit den Bäumen, den Schatten, der Dunkelheit, die dort lauert.
Ich habe zu wenig Zeit. Viel zu wenig Zeit, und ich sehe zum Mond. Sein Licht ist kaum in der Lage, durch die Wolken zu brechen, sie ziehen sich immer mehr zusammen und verschnüren, dem Licht, so unglaublich schnell es doch ist, den Weg. Mondlicht, kühl und grau. Und brennend in meiner Seele. So war der Abend, als ich dich sah. Du hast gelächelt, hast du zu mir gelächelt? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass der Mond in dieser Nacht so schien wie heute. Ich habe mich, kaum dass es Dunkel war hinaus gesetzt, hinauf gesehen, geträumt und mich gefragt, ob ich dich jemals wiedersehen kann.
Heute will ich es versuchen; meine Schritte haben mich in den Wald geführt, ich habe den Mond beim Feuer zurückgelassen, es ist finster und ich sehe meine Schritte nicht, aber es macht nichts. Ich kenne den Weg, ich bin ihn doch so oft gegangen, so oft in letzter Zeit, und noch viel öfter in meinen Träumen, ich kenne ihn.
Nur ob du da bist, ob ich dich sehen werde, ob ich mit dir sprechen kann, vieleicht dein Lächeln genießen kann, das ist ungewiss. Der Traum sagt ja, die Realität?
Ich weiß es nicht.
Aber ich versuche es. Heute.
Genauso wie schon gestern, vorgestern, Tag um Tag, jeden Abend in der Realität, jede Nacht im Traum, mal sehe ich dich, mal nicht - nur leider nie außerhalb meiner Träume, in denen ich dein Lächeln sehe, das ich doch nur von einem Abend, zwei Stunden der Entspannung und des Glückes, des Spieles kenne.
Aber vieleicht habe ich heute Glück wieder dieses Glück, nur ein weiteres Mal noch; der Mond sagt ja - er scheint genauso schwach, so von den Wolken bedrängt wie damals, und wie in jedem meiner Träume.

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