Mittwoch, 11. Oktober 2006

Die Dunkelheit im Innern

S-Bahn-Lichter in der Dunkelheit.
Jeden Morgen: kalte Luft, Ruhe, nur Ich und die Dunkelheit im Innern.
Nebel zwischen den Bäumen, über den Wiesen, Tau auf dem Gras.
Eine rote Sonne, über den Horizont steigend, schickt Strahlen in den Nebel.
Er glüht kalt und nass, und nichts kann die Dunkelheit vertreiben.
Die Sonne kämpft, steigt, siegt. Die Dunkelheit im Innern bleibt.
Sie ist verschlossen, tief unten, dort, wohin meine Seele verschwunden ist.
Jeden Tag beschreite ich, und bin innerlich leer, und äußerlich lache ich.
Ironie der Vernunft, die mich vor dem Ende bewahrt.
Was bliebe denn, wo die Seele nun fehlt, wo der Kampf sein Ende hat,
nur die Vernunft bleibt.
Nein! Ganz zu Ende ist der Kampf nicht, zwar alles verloren, aber gibt Verlieren nicht Kraft?
Die Angst vor der Dunkelheit im Innern, wo nichts mehr bleibt,
als der kalten, schwarzen Vernunft hält mich am Leben.
Noch einmal will ich kämpfen.
Lass mich den Kampf kämpfen, wie ein Judoka kämpfen soll.
Und scheitere ich, ist das kein Verlust, solange ich gekämpft habe.
Aber offen will ich sein, wo ich selbst meine Seele nicht kenne,
will ich sie herausholen, dir schenken, und ihre Zukunft in deine Hände legen.
Nimmst du an, so ist es vorbei, ich habe gesiegt, Leben und Vernunft vereinigt,
zum Mensch-Sein
Gibst du sie weg, weißt sie zurück, oder wirfst sie fort, so ist sie frei und nicht mehr am Grunde, so gibst du mir neue Hoffnung, auf einen neuen Kampf.
Nur aufgeben darf ich nicht -
vor der Dunkelheit im Innern. Der Weg wäre zu leicht.
Doch es ist kein Weg den ein Mensch gehen kann.
Es bliebe nur seine Vernunft, die zwar das höchste des Menschen,
doch allein so jämmerlich, ohne Leben und ohne Liebe:
so sinnlos.
S-Bahn-Lichter in der Dunkelheit.
Neuer Tag der Vernunft, ich warte auf die Nacht, Außen so Dunkel wie Innen,
die Seele drum frei. Dunkelheit als Versteck, dir gegenüber zu treten.
Bis morgen, zum letzten Kampf.
Ich bitte dich: ermögliche ihn mir, sei mein Richter,
gib mir die Möglichkeit zu siegen oder zu verlieren.
Siege ich, so will ich Leben, so frei und stark,
und für dich mit all meiner Kraft.
Die du in Liebe mich zum Menschen gemacht,
mit wenigen Worten, Gesten, einem Lächeln der Vernunft an die Seite gestellt,
was man so oft Seele nennt.
Es sei dir Dank in jedem Fall. Auch Enttäuschung ist Gefühl,
Gefühl bedingt Seele, und ohne Seele kein Mensch.
Katharina.

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