Leopold und sein Darm gehen Spazieren und Tätowieren.
Der Schritt in den Tag ist stets ein gefährlicher.
Er schickt einen hinaus in eine Welt, in der keiner von uns frei ist, aber es stets meint zu sein.
Das macht ihn so gefährlich, die vermeintliche Freiheit.
Das dachte Leopold, als er aus dem Haus trat.
Den Darm in einem eleganten Schwung um Hals, Schultern und Hüfte gelegt, blickte er aus dem Hauseingang ins Morgengrauen, das von Minute zu Minute mehr und mehr das Rot von Autorücklichtern annahm - teils durch die Sonne, die sich mühevoll über den Rand der Erdscheibe kämpfte, teils durch die Autobahn, die dort hinten durch den Dunst lief, ein graues Band, das Tausende Menschen irgendwohin brachte, wo die meisten von Ihnen wohl nicht sein wollten.
Auch Leopold wollte nicht weg, denn er und sein Darm fühlten sich hier zu Hause. Er hatte aber beschlossen, sich eine Tätowierung stechen zu lassen.
Er wusste bisher nicht genau was, aber vielleicht würde sich ein Herzchen auf dem Darm gut machen. Sexy und so - mit seinem langem Auswuchs (der aus seiner zart geöffneten und seitlich umgeschlagenen Bauchdecke hing, mit etwas Heißkleber fixiert) war er sowieso der Star auf den Parties - zumindest solange niemand vorwitzig an einer Darmzote zupfte, was Leopold für gewöhlich mit einem schmerzlichen Grunzen und sein Darm mit einem schmerzlichen Zucken auf ganzer Länge kommentierte.
Nun, die beiden Unzertrennbaren traten, bzw. liesen sich treten, auf die Straße, und damit in den Tag. Hoffentlich fährt mir niemand über den Darm, dachte sich Leopold noch, und schlang sich eine Windung fester um den Körper, als ein Fahrrad, ohne Licht im Dunkel, zügig über das Ende zischte, welches über den Boden schleifte, leicht ins Schlingern geriet, sich wieder aufrichtete und mit einem gemurmelten Fluch im Dunkel verschwand - der Fluch stammte natürlich zweifellos vom Lenker des Rades, nicht vom Rad selbst.
Vielleicht ein Reichsadler, schoss es ihm in diesem Moment durch den Kopf. Das würde sich gut machen und wäre etwas Originelles - denn wer hatte schon einen Reichsadler auf seinen Darm tätowiert? Außerdem würde es vielleicht die Leute davon abhalten, ihm stets auf den Darm zu treten bzw. darüber zu fahren...
[..]
Hier schreibe ich vielleicht mal weiter.
Er schickt einen hinaus in eine Welt, in der keiner von uns frei ist, aber es stets meint zu sein.
Das macht ihn so gefährlich, die vermeintliche Freiheit.
Das dachte Leopold, als er aus dem Haus trat.
Den Darm in einem eleganten Schwung um Hals, Schultern und Hüfte gelegt, blickte er aus dem Hauseingang ins Morgengrauen, das von Minute zu Minute mehr und mehr das Rot von Autorücklichtern annahm - teils durch die Sonne, die sich mühevoll über den Rand der Erdscheibe kämpfte, teils durch die Autobahn, die dort hinten durch den Dunst lief, ein graues Band, das Tausende Menschen irgendwohin brachte, wo die meisten von Ihnen wohl nicht sein wollten.
Auch Leopold wollte nicht weg, denn er und sein Darm fühlten sich hier zu Hause. Er hatte aber beschlossen, sich eine Tätowierung stechen zu lassen.
Er wusste bisher nicht genau was, aber vielleicht würde sich ein Herzchen auf dem Darm gut machen. Sexy und so - mit seinem langem Auswuchs (der aus seiner zart geöffneten und seitlich umgeschlagenen Bauchdecke hing, mit etwas Heißkleber fixiert) war er sowieso der Star auf den Parties - zumindest solange niemand vorwitzig an einer Darmzote zupfte, was Leopold für gewöhlich mit einem schmerzlichen Grunzen und sein Darm mit einem schmerzlichen Zucken auf ganzer Länge kommentierte.
Nun, die beiden Unzertrennbaren traten, bzw. liesen sich treten, auf die Straße, und damit in den Tag. Hoffentlich fährt mir niemand über den Darm, dachte sich Leopold noch, und schlang sich eine Windung fester um den Körper, als ein Fahrrad, ohne Licht im Dunkel, zügig über das Ende zischte, welches über den Boden schleifte, leicht ins Schlingern geriet, sich wieder aufrichtete und mit einem gemurmelten Fluch im Dunkel verschwand - der Fluch stammte natürlich zweifellos vom Lenker des Rades, nicht vom Rad selbst.
Vielleicht ein Reichsadler, schoss es ihm in diesem Moment durch den Kopf. Das würde sich gut machen und wäre etwas Originelles - denn wer hatte schon einen Reichsadler auf seinen Darm tätowiert? Außerdem würde es vielleicht die Leute davon abhalten, ihm stets auf den Darm zu treten bzw. darüber zu fahren...
[..]
Hier schreibe ich vielleicht mal weiter.
Valec - 18. Nov, 23:59