Si-sa-suizid. Nur mal wieder eine theoretische Erwägung, nicht alles immer vorschnell zu verdammen.

Zitat Wikipedia (Artikel "Suizid"):
Unklar ist, ob es einen rationalen Suizid aufgrund philosophischer Erwägungen gibt. Der Philosoph Wilhelm Kamlah spricht von einem Entschluss zur Selbsttötung nach reiflicher Überlegung und aus innerer Ruhe und Freiheit heraus.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Kamlah)
(http://www.moesgen.de/pmoekaml.htm)

Siehe:
Kamlah, Wilhelm: Das Recht auf den Freitod, ein menschliches Grundrecht. Bemerkungen zu einer Schrift von Jean Améry, Rezension zu: Jean Améry: Hand an sich legen. Diskurs über den Freitod, Stuttgart 1976, in: Neue Züricher Zeitung Nr. 211 vom 9. September 1976, S. 27

Und
A. SCHOPENHAUERs Ansatz von der "Welt als Wille und Vorstellung" impliziert einen im wesentlichen dreifach gegliederten Durchblick auf den freiwilligen Tod: 1) Der S. als willentliche Selbstvernichtung ist "der schreiendeste Ausdruck des Widerspruchs des Willens zum Leben mit sich selbst" [38], aber gerade nicht die Erkenntnis dieses Widerspruchs. Statt Verneinung des Willens zu sein, ist er noch im Tode seine Bejahung. Die Selbstzerstörung einer Einzelerscheinung, die sich gegen das Leiden am Leben, aber nicht gegen seine Genüsse richtet, bedeutet nur einen neuen Triumph des Willens als "Ding an sich". 2) "Vom gewöhnlichen S. gänzlich verschieden" ist dagegen "der aus dem höchsten Grade der Askese freiwillig gewählte Hungertod" [39]. Unter den Weisen der Selbstvernichtung kann nur er Befreiung sein, weil er nicht bloß den physischen Tod bedeutet, sondern den Tod des Willens zum Leben voraussetzt. 3) Die Selbstvernichtung ist demnach zwar im allgemeinen vergeblich, weil sie nicht zur "wirklichen Erlösung" führt: aber alle Verdammungsurteile durch "europäische Moralphilosophen" sind nichtig, weil sie den Standort asketischer Ethik nicht erreicht haben [40].

"Wer abspringt, ist nicht notwendigerweise dem Wahnsinn verfallen, ist nicht einmal unter allen Umständen ´gestört´ oder ´verstört´. Der Hang zum Freitod ist keine Krankheit, von der man geheilt werden muß wie von den Masern. ... Der Freitod ist ein Privileg des Humanen.«

Meine Bemerkung:
Vielleicht schließt man sich einfach nicht dem universell akzeptierten ethischen System an, das behauptet Menschen wollten glücklich sein? Vieleicht habe ich ein Recht, nicht glücklich zu sein und das ganz bewusst, aber trotzdem rational zu sein? Für das Recht auf Freitod aus rationaler Überlegung, als Ausdruck des freien Willens.

Faszienierender Weise sah ich vor einigen Monaten in der Zeitung tatsächlich jemanden der sich einfach so zum Hungertod entschlossen hat, und es (Kraft seines Verstandes?) durchgezogen hat. Bemerkenswert!

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