Die Arbeit ist das Einzige, was mich meine Existenz (in ihrer transzendenten Sinnlosigkeit) vergessen lässt -- oder besser: war das Einzige.
Jetzt ist die Arbeit meine Existenz geworden.
Halleluja!
Valec - 17. Jan, 18:12
Jugendlicher.
Im Freundeskreis beliebt und vergnügt, humorvoll und unterhaltend, aber auch zurückhaltend. Kaum Bindungen.
Insgeheim abgestoßen von der Konsumkultur seiner Altersgenossen.
Aber heimlicher Wunsch nach Einbindung, Zuneigung, einem Menschen.
Entdeckung des Faust.
Verstehen was die Welt im Innersten zusammenhält.
Schöpferisch sein.
"Das sind doch keine Hobbies, was die alle schreiben. Ein Hobby ist der Drang und die Arbeit an einer schöpferischen Tat."
Heimliche Liebe seinerseits.
Sie arbeitet sich langsam an ihn heran, eine aus der Konsumkultur.
Und dann der glückliche Moment.
Und dann ist sie tot.
Trauert er, war er es? Wir wissen es nicht, aber befürchten es, aber wissen nicht warum.
Er wird noch melancholischer, denkt und arbeitet nur noch.
Läuft nachts draußen rum und brüllt wirres Zeug.
Liest Bücher (Ulysses) zitiert, liest Bücher über Wahnsinnige, eifert diesen nach.
Aber alles vielleicht ein Zeichen der Trauer, Verzweiflung über den Verlust?
ist sich unklar, wenigstens etwas aufgehen im Körperkonsum?
Dann einen neue, ihm doch ähnlich. Er spricht sie sogar selber an.
Wir sind froh, er hat den Verlust überwunden.
Sie arbeiten sich aufeinander zu.
Showdown:
Sie finden zusammen, sie gesteht in ihre Liebe, er dreht in diesem Moment (wieder, verstehen wir jetzt) vor bombastischer Szenerie (romatisch, aber unheilsvoll durchsetzt, bei Nacht, auf einem stillgelegten Eisenbahnviadukt bei Mondschein) durch und will sie umbringen, denn: Erfüllte Träume nehmen den Sinn aus dem Leben und erfüllte Liebe macht phlegmatisch, wenn man nichts mit Menschen zu tun haben will, sondern Schöpfer und Welterkenner sein möchte. Diskussion. Schweigen.
NEIN! Messer gezückt. Sie schließt die Augen, dann stürzt er sich rücklings über die Brüstung aus ihrem Arm. Das Messer bleibt vor ihr liegen, sie spielt damit lange an der Brüstung sitzend. Tötet sie sich auch?
Dann geht sie langsam die Bahngleise entlang in den Wald, das Messer liegen lassend, hängende schmale traurige Figur von hinten vor einer bombastischen schönen Winterszenerie.
Offenes Ende. Sie ist nun genausoallein wie er zuvor. Manische Physikerin? Körperkonsum? Vernünftiger Mittelweg? Es bleibt uns offen.
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So sollte das aussehen. Mord aus erfüllter Liebe und eine schöne Katharsis.
Muss nur noch jemand ein Theaterstück sowie einen Film aus dem Gedanken machen.
Valec - 2. Jan, 22:34
SOLL DAS DIE WELT SEIN?
DIE WELT ALS WILLE UND VORSTELLUNG?
DIE WELT ALS PRODUKT MEINER KRANKEN PHANTASIE?
SOLL DAS DIE WELT SEIN?
DIE WELT IST DA DRAUSSEN!
DIE WELT IST NICHT GEDANKE; DIE WELT IST VERZWEIFLUNG!
DIE WELT IST WIDERWÄRTIGE AUSGEBURT MEINES GEISTES?
DIE WELT IST SCHMERZEN; LEIDEN; VERZWEIFLUNG:
DAS IST LEBEN; NICHT GLÜCK IST LEBEN!
VERZWEIFLUNG IST LEBEN UND LEIDEN IST LEBEN UND LEBEN IST GLÜCK:
LEIDEN IST GLÜCK; LETZTES UND EINZIGES GLÜCK, UND DIESES, NUR DIESES IST WELT.
WELT IST VERZWEIFLUNG IST LEBEN IST LEIDEN IST VERZWEIFLUNG IST GLÜCK.
Valec - 15. Nov, 16:43
Gedanken sind blau
(VERALTET NACH N-FACHER ÜBERARBEITUNG)
Kennst du das?
Knüpfe mir Schwingen aus Blut, Schweiß und Tränen.
Gedanken sind blau.
Wecker: Piep. Träger Blick, Umdrehen, Fröhlich in den Morgen lächeln: Mir lächelt golden im Morgen das Fenster zurück, grün-zwitscherndes Blätterrauschen dringt durch den Spalt: Kein Drinnen, kein Draußen, nur Leben, nur Welt.
Am Spiegel vorbei, Wer sieht mir entgegen? Warme Vertrautheit, wacher Blick tanzt mit sich und entfliegt.
Minuten sinnlos gezogen: Momente in denen das Herz nach draußen drängt; drängt vorbei am Bewusstsein, drängt hinaus in die Welt, dann fällt die Tür ins Schloss, und das kleine Schild über der Klingel herab: keine Werbung, klingt es glockenhell, hell wie der Morgen ist.
Strahlender Blick: Einäugiger Zyklop des Himmels, blinzelt wohlwollend auf mich herab: Lässt einsame Schäfchen hinter den Horizont ziehen, und liebkost meine Wangen mit sanftem Hauch: Angenehm kühl noch, schmeichelnd weich: zarter Hirte. Schönheit, glänzende Stunden verheißend: Ich genieße den Morgen: seinen Atem warm schmeckend, genieße und atme tief.
Schöner Morgen, ja lieblicher Alltag, hinein, genieße Gewohnheit und vertraute Orte, ne; Ich genieße den Tag, freue mich verdammt auf diesen Tag, der so verheißungsvoll erwacht.
Weißt du, was mein Herz so hoffnungsvoll erwachen lässt?
Ich umgreife den Eschenstab, gleite mit der Hand über das feine Holz, fasse ihn fester und trete in diesen lächelnden Tag: gerüstet zu leben, zu lieben, trübe Gedanken dem Hirten gleich hinter den Horizont zu treiben: Hirtenstab in meiner Hand.
Der Stab knirscht durch losen Kies, Split, Steinchen, Staub: Verlorene Gedanken: als Staub aus der Luft gefallen, entflogene Gedanken, ihr Himmelblau grau getrübt: den denkenden Menschen verloren verfliegt das Blau. Tote Gedanken, oder besser: Gedanken Toter, sind grau. Die Gedanken der Toten sind der Staub unserer Straßen, und welch erhebendes Gefühl: mit einem Atemzug unzählige vergangene Gedanken zu atmen; entflogene Seelen zu fühlen -- warme Seelen, die die Wangen streicheln. Seelen, Seelen und Gedanken auf dem Wind.
Lebende Gedanken, gerade gedachte Gedanken schweben blau: steigen euphorisch empor, die Sonne suchend, ihrer Wärme entgegenschwebend, zum Licht, die Freiheit des Geistes genießend: Färben den Himmel in seinem Sommerblau.
Denken die Menschen froh und lebendig, so ist der Himmel blau und der Morgen hell und mein Herz tanzt mit meiner Seele im Wind der Gedanken der Welt.
Weißt du, was mein Herz so fröhlich durch die Morgensonne tanzen lässt?
Entschwebende Gedanken, ins Blau und ich steige durch zischende Türen.
Zeitungsrascheln. Scheue Blicke empfangen den Neuankömmling und gleiten, bevor fassbar durch meinen Blick, wieder davon: Aus dem Fenster, in den Morgen, über die Frau am Bahnsteig: alt und müde geht sie langsamen Schrittes die Gleise entlang, der Blick ergraut im verhärmten Gesicht, schiebt einen einsamen Einkaufswagen vor sich, mit Trödel und Plunder und Müll und ihrem ganzen Hab und Gut. Blickt suchend in Mülleimer, greift in den Wohlstanddreck, den Überfluß der Gesellschaft: Überschuß der Gesellschaft greift in den Überfluß der Gesellschaft; Überdruß in ihren Augen? Kapitalistischer Wohlstand ist neunzig Prozent Müll: Wohlstand ist Überfluß. Mir ist der Wohlstand Überdruß. WANN KANN ICH ENDLICH IN EINEN SUPERMARKT GEHEN UND KAUFEN WAS ICH BRAUCHE ALLEIN MIT MEINEM INTELLEKT? Dann, zischend die Tür wieder, schließende Kiefer, und der Einkaufswagen scheppert umgestoßen und ein Blinzeln darauf ein rotes Morgengesicht presst seine verquollenen Augen wahnsinnig an die Scheibe zu spät in diesem Moment da die S-Bahn mit mir entrollt.
Die wahnsinnigen Augen gleiten aus meinem Blick, die alte Frau? Was tut sie nun, ihr Hab und Gut verstreut? Ihr Haus zerstört? Ihr Leben? Schon lange zerstört.
Hinter der Scheibe entgleitet die Szenerie, Bild ohne Ton, meiner Wahrnehmung.
Zeitungsrascheln. Einige Blicke treffen sich, dann der morgendliche Dämmerblick wieder in allen Gesichtern.
Ich setzte mich, gegenüber einer Bild-Zeitung: JUNGE MIT 3 BRÜSTEN GEBOREN!!!
Zeitungsrascheln, die Bild-Zeitung blickt mich an: zwei Brüste.
Meinen Eschenstock grinsend in die Ecke gestellt neben mir: der übliche Trick: mit dem Knie unten fixiert, den Oberkörper dagegengelehnt und die verstohlenen Blicke darauf ignoriert.
Zeitungsrascheln.
Erlebnisleere Momente, ich studiere Blätter und Texte und Skizzen und Diagramme und Zahlen und Tabellen und schweige still. Schweife mit den Gedanken aus, reiße mich zurück -- aber so schön wie dieser Morgen ist, wie könnte ich tanzende Symbole auf dem Papier betrachten? Vorbei der Mohrentanz mit Kappen aus Indizes; S-Bahn-Lichter in der Dunkelheit? Gedanken, die gerissene Scheibe, Gedichte. Resedenduft durch kranke Fenster irrt. Ein alter Platz, Kastanien, schwarz und wüst. Das Dach durchbricht ein goldner Strahl und fließt auf die Geschwister, traumhaft und verwirrt. Im Spüllicht treibt Verfallnes; leise girrt der Föhn im braunen Gärtchen; sehr still genießt ihr Gold die Sonnenblume und zerfließt. Durch blaue Luft der Ruf der Wache klirrt:
Hauptbahnhof.
Das Zeitungsrascheln, die Bild-Zeitung ist verschwunden: Resedenduft? Duft intensiv, mir zuwieder, fusselig blonde Haare hinter einer Zeitschrift. Rosa Resedenduft. Promis and More. Blick hinaus wieder: schwarz. Tunnel, aber lieber Schwarz als altes Rosa. Nur noch Minuten.
Mein Blick schwankt zurück in die Welt. Rosa. Höher. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Ich bin die süddeutsche Plakatmission. Ich, Jesus Christus, mache alles neu.
Das übliche Rumpeln, ich richte mich/atme auf, die Studenten sehe ich nun alle: Schnappen ihre Rucksäcke, ich den meinen, stehe auf und steige durch zischende Hydraulikkiefer zurück in die Welt.
S-Bahn-Lichter verschwinden in der Dunkelheit.
Erstmal geht's in die Uni, Leute und ihre Eigenarten begrüßen (Lachend tanzte das Narrengesicht vor seinen Augen, ihm Guten Morgen wünschend, röhrend seinen Namen durch den Raum rufend, niedersitzend seinen Bauch umarmend, dann fröhlich narrenschellend hinaushüpfend, grüßend begrüßt, lachend geschwatzt frohen Narrengemütes). Davor noch irgendwo den Tau vom Morgen streichen (Weißt du, was mein Herz so glücklich den Tau vom Morgen streichen lässt?), tunlichst in übertragener Form, da warm und kein Tau mehr. Eine Vorlesung anhören.
Über die Seite bewegten sich...
Diskussionen, mit Dozenten, dunkle Männer in Weise und Bewegung, die in ihren Spottspiegeln die obskure Seele der Welt aufblitzen lassen, eine Finsternis, leuchtend im Licht, doch vom Licht nicht begriffen.
Verzweiflung meiner Gedanken: Hemd vom Leib reißen, über die Tische klettern: Brüllen, DIE WELT ALS WILLE UND VORSTELLUNG? SOLL DAS DIE WELT SEIN? Vorlesung verlassen, Befreiung,
-Hast du Theo gemacht?
Ich nicke, mein Blick erkennt sie, ich helfe gerne. Blond nickend. Versteht sie? Nickend, durchaus, aber versteht sie? Meine Gedankenwege wandern allzuquer, folge ich ihnen doch selbst nur mühevoll, Mohrentanz durch Labyrinthe: Nur vorbei mit dem Mohrentanz, Schwingen meinem Geist zu knüpfen, aufsteigen und dem Labyrinth meiner Gedanken entfliehen: Der Sonne zu nahe: Ertrunken. Langsam steigen und verstehen was ich tue: Ich will schneller hinaus und hinauf. Der Sonne entgegen. Ein blondes Lächeln blickt mich fragend an und meine Gedanken zurückreißend lächle ich zurück,
-Sorry, ich war abwesend.
-Wie berechnest du da bei der Aufgabe die Suszeptibilität, fragt mich das Lächeln.
Ich murmle Worte, denke,
-Kann ich den Stift kurz haben? Ich muss das Schreiben. Ich kann nur auf Papier denken, meine ich, indem ich den Stift aufsetze.
Mohrentanz in zittrigen Strichen. Mohrentanz in unsicheren Schritten. Rock'n'Roll auf dem Papier, die Indizes tanzen auf mein Kommando, manche sich sträubend, aber in meiner Gewalt. Ein fragendes Blond unterbricht.
-Wie kommst du darauf?
-Ich weiß es nicht. Ideen... Ideen sind eben da.
Der Ort, wo die Ideen leben.
-Mein Eschenstock.
Mein Blick wandert, der Kopf wird mir warm und rot, wo ist mein Eschenstock? Verwirrtes Blond.
Meinen Eschenstock suchen.
Erkläre die Aufgabe fertig, wenige Worte noch, kurz zögernd, bring es zu Ende, nein, Stift fallen gelassen über der unvollendeten Erklärung, meinen Eschenstock in der S-Bahn vergessen, nun hinaus meinen Eschenstock suchen, ich springe auf und verlegen grinsend in ihre blonde Verwirrung wende ich mich um und ein Gedanke steigt, im Gedachtwerden unterbrochen, tiefblau in den Himmel. (Lalala...)
Hinaus, vorbei der Mohrentanz mit Kappen aus Indizes: Meinen Eschenstock suchen.
Ich vergaß dein Lächeln wie einst die Vernunft--
Schnelle Schritte;
(S) - die Treppe hinunter.
Zischen, Rumpeln, Stahlkoloss im Erdreich.
Zweifel: den Eschenstock wiederfinden? Stahlkoloss, allverschluckend, fern und verschwunden, meinen Eschenstock hinter hydraulischen Kiefern verloren. Hoffnung?
Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird mein Eschenstab drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein. Zu lang. Einen neuen brechen.
Ein Betrunkener taucht auf in meinen fernen Gedanken, ausgespieen von Hydraulikkiefern zwischen Müllbehälter, lallender Prophet.
Atmet seinen Alkoholhauch in mein Gesicht. Erbrochenes in seinem Bart. 'Dorian' lettert das verfallene Logo auf seiner Brust.
Ich weiche zurück, er spricht mir unheilvoll in den einst glücklichen Tag.
Prophezeiend, panischer Ton, Ende der Welt, rotierende Augäpfel, nur unverständliches Genuschel weiter, ich ignoriere, in die Welt, ins Glück, in den glücklichen Morgen zurück die Rolltreppen hinauf, kein Ende, einen Eschenstock brechen.
Verlasse die Welt, einen neuen Eschenstab zu brechen: Alltag aufgebrochen: neue Wege, fröhliche Felder, weitausschreitend, Glück und Freiheit, auf meinen Füßen schweben, fliegend: Weißt du, was mein Herz so freudig von Stein zu Stein hüpfen lässt? Über die Schulter blicken: Die Betonphalli nicht mehr zu sehen hinter mir, Betonphalli des Geistes hinter dem Wald in meinem Rücken verschwunden. Sprung von Stein zu Stein, große Steine im Grün des Wegrandes. Sonnenblumen auf dem Feld. Sehr still genießt ihr Gold die Sonnenblume und zerfließt.
Holunderbusch. Wo der Fuchs seine Großmutter begrub?
Noch dämmerndes, am Mittag erwarmendes Tal. Warmer Sommerwaldrand und sumpfige Wiesen am Bach, klein-blaubetupft. Fische Trümmer Leichen und Leichenteile treiben vorbei? Resedenduft am Waldrand, sanftes Sternmoos dahinter.
Weißt du, was es sich so friedlich zur Ruhe betten lässt in blauem Vergissmeinnicht?
Als ich aufwache im Moos liegt sie neben mir. Einen Meter Abstand, ein Stück, sie sieht in den Himmel. Als ich aufwache: Sie reagiert nicht, dann langsam sieht sie mich an, kurz zieht ein Lächeln zaghaft über ihre Lippen. Dann schwindet es; ihr Gesicht? Fragend, unsicher. Das meine verblüfft leer. Ich sage nichts. Schweigen minutenlang, blicken uns an, fragen uns still.
-Hallo.
Meine Worte klingen fremd im Wald. Tief, und schwach, eine sanfte Männerstimme: nur in der Kehle klingend. Ich?
Sie lächelt wieder kurz blond, nur ein Hauch auf ihren Lippen.
Minuten. Der Wald ist leise geworden. Der Bach schweigt. Die Vögel schlafen. Lange Minuten, Zeit? Bedeutungslos.
Sie kennt das Blau. Sie kennt die Gedanken. Wir legen uns zurück, armweit entfernt, und blicken wieder in den Himmel. Unsere Gedanken haben das selbe Blau.
Irgendwann spreche ich wieder:
-Mein Eschenstock.
-Ich weiß, sagt sie. Jetzt weiß ich es.
Weißt du, was mein Herz am warmen Mittag in den Wolken sieht?
-Ich dachte, etwas stimmt nicht mit dir, sagt sie. Da folgte ich dir und legte mich neben dich. Deine Gedanken haben das selbe Blau wie meine Gedanken, und da sah ich ihnen nach und genoß sie.
-Ich weiß, sage ich, murmele ich, flüstere ich, denke ich.
Weißt du, was es dann in sanftem Blätterrauschen hört?
Nur ein Traum? Gedanken sind doch nicht blau. Wer soll Gedanken sehen können?
Ich stand an der Küste und redete mit der Brandung. Sang mit dem Wasser lala lalalala
and now i'm sick of joking you know i like you to be free where do you think you're going?
i think you better go with me... girl. lalala das Wasser, oh nur ein müder Bach.
Schweige still!
Ich springe! Pralle auf! Wasser spritzt in alle Richtungen!
Lasse den Kopf zurück sinken,
ergeben vor dem Leben.
Nimm mich! flüstere ich still.
Süßer Schmerz,
Tränen in meiner Nase, ich blinzle,
aber AH! wie ich sie genieße.
Goldene Flammen lecken aus meinen Augen, Mund, Kopf,
prickelnd wie Sekt tanzt mein Blut im Magen, rasend,
Ich breche aus.
Frei und ungebändigt renne ich durch die Hügel,
mein Heulen ist heiser und lacht,
triumphal jubelnd,
lasse es meiner Seele entfliehen, mit dem Wind:
Nicht Gedanken sind blau!
Ich trenne mich von mir; Reiße mir die Dornenkrone der Gedanken aus dem blutenden Schädel. Weg soweit die Füße tragen. Die Kobolde sehen, ihre Lichter, den Wald lachen hören;
und ich habe Schmerzen und lache mit ihm, und laufe um Schmerzen zu haben, laufe, weil ich Schmerzen will: Weil Schmerzen Leben sind. Und dann will ich brüllen.
Dann schreie ich dich an, dann gehe ich hinaus und weine, setze mich an den Rand des Felsens, und lasse unbeschuht die Füße hängen, die Sochen niederflatternd indess, dem trutelnden Fall der Schuhen hinterher. Blicke hinaus in diese Welt, die nicht die meine ist, und lege meinen blutigen Kopf an deine blonde Schulter.
Weißt du, was mein Herz dann in die rote Abendsonne träumt?
Meinen Eschenstock? Habe ich noch ein Mal gesehen, an Dorians (wie ich ihn stets im Geist genannt) Seite, in einem soviel späteren Moment, so unerwartet.
Sein verfallener Körper ruht nun wohl einsam irgendwo vergessen, wo mein Eschenstock darüber Wurzeln geschlagen, Blätter getrieben, wohin auch immer getragen.
Der Mouleur, an dem ich jeden Tag vorüberkomme, hat zwei Masken neben seiner Tür ausgehängt. Das Gesicht der jungen Ertränkten, das man in der Morgue abnahm, weil es schön war, weil es lächelte, weil es so täuschend lächelte, als es wüßte. Das andere?
Valec - 22. Okt, 22:42
Tag um Tag, neues Glück, neue Stunden, wertvoll, leer, all das: Leben? Sinnlos.
Vermichtender Abend. Gedanken?
Metalltür, klirrend ins Schloss.
Dumpf dröhnend: sich öffnendes Garagentor.
Schwarz draußen: Adiaphan - Enttäuschung in Erwartung des Morgens. Nacht ist Heimat. Nacht ist Obhut. Nacht ist Gedanken. Nacht ist frei. Nacht ist -nun ich weiß nicht was.
Verzweiflung: Niemals am Morgen. Am Abend ist die Nacht grausam. Träge Gedanken taumeln um die Sinnlosigkeit des Seins.
Was soll's.
Weiter, weiter ins Verderben, wir müssen leben bis wir sterben.
Faszinierend,
durchaus, durchaus.
Fleisch.
Gedanken sind sinnlos, träge <
Valec - 19. Okt, 22:19
Leere Lippen flüstern leere Worte
Leere Augen träumen leere Orte
Leere Herzen...
Leere Lippen flüstern schwarz.
Mein Herz blickt Gold.
Valec - 6. Okt, 20:42
STATTLICH UND FEIST erschien Buck Mulligan am Treppenaustritt, ein Seifenbecken in Händen, auf dem gekreuzt ein Spiegel und ein Rasiermesser lagen. Ein gelber Schlafrock mit offenem Gürtel bauschte sich leicht hinter ihm in der milden Morgenluft. Er hielt das Becken in die Höhe und intonierte:
- Introibo ad altare Dei.
Innehaltend spähte er die dunkle Wendeltreppe hinunter und rief:
- Kennst du das, du feiger Jesuit? Du läufst und läufst und läufst, und die Nacht ist grau.
Und dann siehst du die Kobolde:
Kobolde im Koala-Pelz, grau tanzend in silbernem Mondschein: glanzloses Lächeln vom Firnament, brechende Gedanken; Gedanken, tanzend durch die Nacht, verzweifelt ziellos taumelnd zwischen Kobold-Lichtern: rot und gelb, schwankend zwischen schwarzen Stämmen in der Nacht.
Stephen Dedalus, mißlaunig und schläfrig, lehnte die Arme auf den Rand der Treppenmündung und betrachtete kalt das sich schüttelnde, glucksende, in seiner Länge pferdehafte Gesicht, das ihn segnete, und das helle untonsurierte Haar, das fleckig getönt war wie matte Eiche.
- Denn dies, o geliebte Gemeinde, ist der wahre eucharistische Jakob: Leib und Seele, Kobold und Koala: Kleine Panne mit den weißen Korspuskeln. Silentium, alle!
- Die ganze Nacht hat er von einem schwarzen Panther gefaselt, sagte Stephen. Und wo sein Gewehr wäre.
- Da draußen ist's fünf Faden tief. (nach Ariels Lied über den ertrunkenen Köing Alonso in The Tempest, I.ii.400) Die skrotumzusammenziehende See. Schmeißt ihn hinein.
Und gemeinsam stimmten sie an, melodisch verkrampft:
Lightning gonna strike at midnight
Thunder gonna shake it around
Don't you flinch don't give an inch
Just a-let the flood come down.
Und kehrten zurück an die Arbeit, Eifersucht, Misstrauen, Unglück vergessend.
Jeder Tag, an dem du nicht denkst, ist ein verlorener Tag: Hedonismus ist widerlich. Liebe ist kälter als das Kapital.
Nur der Kapitalismus will mit mir kuscheln.
Valec - 28. Sep, 10:42
Das Universum ist einfach so entstanden.
Warum auch nicht, ein Schöpfer ist nicht notwendig, weder als erste Ursache noch aus sonstigen Gründen: Solange das Universum nicht existierte gab es nichts, weder Raum noch Zeit, und insbesondere keine Naturgesetze; nichts, das gegen die Entstehung einer Welt spricht.
Man wäre versucht zu sagen: Nur eine Frage der Zeit, bis im Nichts einfach so ein Universum entsteht, allein deshalb, weil weder etwas dafür noch etwas dagegen spricht. Aber da eben auch die Zeit nur im Universum existiert, ist dieses eben nicht irgendwann zufällig entstanden, sondern einfach so ohne Grund.
Und genauso wird dieses Universum, das sich "im Nichts befindet" - auch wenn sich im Nichts eigentlich nichts befinden kann, da es kein Raum ist oder ähnliches - irgendwann einfach so wieder im Nichts verschwinden (wobei sich irgendwann nur an unserer Zeit in diesem Universum messen kann). Und wo nichts übrigbleibt gibt es kein jüngstes Gericht, keine höhere Instanz, keine Finalität, keinen Sinn der Existenz, kein Gut und Böse; aber ist das die vollkommene Abkehr von der Moral?
Die Menschheit ist durch die Evolution entstanden, ein rein physikalischer (chemischer/biologischer - was genaugenommen Spielarten komplexester Physik sind) Vorgang, der nicht weiter unwahrscheinlich ist, denn ein Universum, in dem Evolution stattfindet ist im Nichts nicht weiter unwahrscheinlich als jedes andere auch: nur spielen all diese anderen keinerlei Rolle für uns.
Zweifelsfrei ist weiter, dass Evolution nur solche Lebewesen hervorbringt, die einen extremen Arterhaltungstrieb aufweisen, welcher sich beim Menschen übrigens nicht nur im Fortpflanzungs- sondern auch im Überlebenstrieb (Zweck: u.a. Aufzucht des Nachwuchses) äußert. (Arten ohne Arterhaltungstrieb setzen sich ja in der Evolution nicht durch, daher existieren sie nicht.)
Nun, dieser Arterhaltungstrieb hat eine äußerst effiziente Methode hervorgebracht seine Funktion zu gewährleisten: Arterhaltendes Verhalten wird belohnt, und diese Belohnung ist das, was wir als Glück empfinden.
Abgesehen von physischen Krankheiten/Störungen (Fehlfunktionen des physikalischen Systems Mensch, die sich selbst aus der Evolution aussortieren) gilt sogar: Glück ist äquivalent zu Verhalten, das dem Arterhaltungstrieb entspricht.
Glück ist die einzige Instanz, an welcher sich menschliches Verhalten messen lässt.
Nun, also haben wir den reinen Hedonismus abgeleitet: Lebensmotto "Hauptsache Spaß", Lebenszweck Schlafen, Essen, Fortpflanzung?
Nein. Wir kommen auf ein altes Prinzip zurück: Kooperatives Verhalten erreicht im Endeffekt nicht nur größeres Glück für andere sondern auch für mich, da es insgesamt der Arterhaltung förderlich ist, sich nicht die ganze Zeit gegenseitig umzubringen und der Überlebensgrundlagen zu berauben. Dieses kooperatives Verhalten liefert die Regeln der Moral, und Verstöße gegen diese (wie z.B. ausgeprägter Egoismus auf Kosten der Gemeinschaft (der Art)) werden von der Gemeinschaft unterbunden, da sie der Arterhaltung schaden.
Moral ist Arterhaltung auf scheinbar hohem Niveau, prinzipiell aber nichts weiteres als die Erkenntnis des Prinzips, dass Kooperation für jeden von uns günstiger ist. Und der einzige Sinn, denn es im Leben geben kann, aber als solcher kein schlechter; sogar der humanistischste der existieren kann, und besser als jede religiöse Überzeugung.
Die Sinnlosigkeit seiner Existenz wirft den Menschen auf sich selbst zurück, auf das was er tatsächlich ist: ein physikalischer Vorgang, der auf Erhaltung seiner selbst programmiert ist - in Kooperation mit seinen Artverwandten. Die Sinnlosigkeit der Existenz begründet die höchste Moral, die denkbar ist: Moral allein um der Menschen willen.
Moral nicht als transzendentes Prinzip, sondern Folge der evolutionsbiologischen Programmierung des Menschen, und damit außer Frage stehend für uns, wenn auch ohne einen Sinn außerhalb der Existenz der menschlichen Art.
Und um einen Einwurf gleich zu entkräften: Wer dies als Rechtfertigung des drastischsten Utilitarismus sieht, irrt: Größtes Glück der größten Zahl vor allem anderen? Nein.
Muss ich stets erwarten, dass mein Glück für das größere Glück anderer Menschen geopfert wird, wie kann ich da in Vertrauen zu meinen Mitmenschen kooperativ sein? Ich und jeder andere muss sich auf unveräußerliche Rechte (das sogenannte Naturrecht) verlassen können, um als effizientes Gemeinschaftswesen existieren zu können.
Unsere Moral muss ein Utilitarismus sein, angereichert um unabdingliche Grundlagen des Naturrechts und weitere vertrauensfördernde diskursethische Elemente.
(Bem.: Diese Moral präzise aufzustellen ist natürlich keine triviale Sache, und u.U. wäre doch das Beenden der Existenz dieses Universums die einfachste Lösung; würde sie doch auch das unter allen Umständen stets existierende Leid vollständig eliminieren - leider aus Sicht der Arterhaltung eine etwas unerquickliche Ansicht, ganz zu schweigen von den Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung.)
Kommentare?
Sehen wir das Leben also als das was es ist: sinnlos. Und leben es in heiterer Gelassenheit, mit einem Hauch Selbstironie, Galgenhumor vor dem letztendlich unabdinglichen Verschwinden und etwas Pathos, um denn nicht alles als vollkommen ohne Bedeutung zu nehmen.
Valec - 28. Aug, 12:17
Was ist das eigentlich, Alltag?
Alltag ist diese Scheiße, die mich jeden Tag wieder langweilt, und die längst zu solcher Scheißroutine geworden ist in ihrem Arbeitswahn, dass der Arbeit nichts mehr abzugewinnen ist, aber sie vernachlässigen kann man ja auch nicht, man will ja nicht den Alltag verlieren, nur einmal raus aus diesem Alltag, aber wie? Der Gedanke an den Ausgang ist da, aber wo ist er, dieser Ausgang, den wir nicht finden können; den ich in Gedanken habe aber nicht konkretisieren kann, diesen Ausgang aus all dieser Scheiße die da mein Leben ist, mein Leben ist dieser Scheißalltag, aber mein Leben soll nicht Scheißalltag sein, mein Leben soll Leben sein, aber es ist nur Alltag, SCHEISSE!
Valec - 21. Aug, 15:33
Koalas tanzen durch die Nacht.
Hässliche Kobolde, in warmen Pelz gesteckt.
Träge halluziniert der Geist durch die Nacht: Kobolde im Koala-Pelz.
Unverstandene Momente in der Dunkelheit: Laufen, laufen, endlos, graues Band in der Nacht, der Bäume schwarze Finger tief hängend, in mein Gesicht greifend, halten mich zurück:
mit jedem Schritt taumle ich, tiefer in schwarze Waldfinger, träge Nebelfäden umspinnen mich:
Graue Stunden in der Nacht; Lichter im Wald.
Ich bin gefolgt, den Lichtern der Kobolde.
Und habe mich verloren, tanzte mit ihnen, tanzte durch die Nächte, durch die schwarzen Waldfinger, die, mich liebkosend, durch die Nacht strichen.
Und verlor meine Seele.
Lies sie zurück, im Wald an schwarzen Baumfinger, Waldfinger, müde streichend, schwer greifend: Die Seele packend. Und alles für einen Tanz, einen Tanz mit den Kobolden;
nein, nur einen Tanz ihren stets wieder entschwindenden Lichtern hinterher.
Lockung. Waldfinger.
Meine Seele ist dort im nebelfädigen Dunkel zurückgeblieben.
Valec - 17. Aug, 22:43
burning, burning with desire.
Yeah.
Hammerfall zum Abschluss der Semesterferien
(der Prüfungszeit, verdammt, Prüfungen bis zum Ende).
I feel good. So good, so good.
Ha.
If it's worth, any chance without destruction,
I'll have one last try, macho-style.
Hey, now me. And you, let's get it on.
Kaffee?
Kiste.
Maul.
Ach Scheiße, kotzt mich das alles an.
Ist doch ätzend, ab in die Kiste, so ein Mist.
An journey ha come to an end.
I understand.
Next chance, please.
Valec - 16. Aug, 23:32

Blicke, Worte fallen Träge.
Gedanken tiefblau in der Nacht, entschweben, von goldenem Glanz umgeben, aus dem Blick,
aus Welt.
Gedanke: Einsamkeit: schon wieder? I don't care.
You did never mean anything to me; I don't know you.
It's different this time.
I should rather give up; well, einen Versuch noch wagen, erwartet mich: diesmal soll ich nicht scheitern. Ich will!
Lass mich nicht verlieren, in Rl diesmal, so wird es besser gehen.
Lol.
Liebe ist kälter als das Kapital.
Valec - 13. Aug, 23:32
Körperkonsumkultur.
Körper: Kapital.
Körper, konsumiert, koppuliert.
Kapitalistischer Körperkonsum.
Körper sind das Kapital in unserer Konsumgesellschaft:
Konsumgüter,
feilgebotene Güter auf dem Markt.
Valec - 11. Aug, 14:32
Now...
It's okay, you told me.
Told me all those days. Told me when I've been trying to bring us in an situation that is not ok.
Always told me, that it's alright.
What am I?
Have I been the first to ask you ever?
Well, at least it's been my first time, that talking, that hours; I remember the evening when I've been jumping through the house, knew you are there, knew you do not make fun of me, knew it's alright. It was alright to very long, but now, those days I am talking to you the way I don't mind, don't mind what you think of me and it's feeling good.
It feels so very good, feels so light-weight to talk like there is no tomorrow.
Talk like I don't bother.
I don't, do I? I do. I do bother for sure, but there's no hope no more. And that's why I do feel as light-weight as I should. Forget those times, remember the good ones, forget the times you have been crying beneath the window. I don't cry for anyone, haven't for years, since my grandma died I haven't cried, and I won't ever cry again.
I'm no human anymore; why do I write this shit? Nothing of this is true, but well, at least I'm practising the Englisch language. Fine.
Bye.
Die Zeit der Hoffnung ist vorbei, das macht mich frei mit dir zu sprechen, wie ich es immer gerne getan hätte: Als Freund. Hoffnung schlummert denoch tief vergraben in meiner Seele, aber nun unhebbar. Gut.
Ich habe andere Gedanken, und die verheißen Glück. Glück :)). Aber jetzt, ich hab's mir nicht erarbeitet, aber ich hab's verdient. Den einen Tag muss es geben;
Und es erscheint mit gut und richtig.
Ich bin das Alpha und das Omega.
Adieu.
Valec - 2. Aug, 20:59